HistoMat auf antideutsch

19. Juni 2006 at 18:03

Feindesland regt sich über die Unterstützung der Vertriebenenverbände durch die CSU auf. Nun gibt es daran auch tatsächlich jede Menge zu kritisieren, ist das Rumheulen über die Vertreibungen doch regelmäßig ein moralischer Titel, um imperialistische Ansprüche an Tschechien zu stellen. Und klar: mit dem Staat, der einem das Privateigentum und damit einen prinzipiellen Ausschluss vom sachlichen Reichtum aufherrscht, der einem zur Durchsetzung in der Staatenkonkurrenz als Mittel herannimmt (sei es als möglichst billige Ressource für die von ihm betreute kapitalistische Ökonomie, sei es im Ernstfall als Soldat) etc. und dessen Programm sollte man sich aus genannten Gründen nicht gemein machen. Aber so etwas Banales wie Argumente reichen den offenbar HistoMat-geschulten Antideutschen nicht – nein, da muss schon etwas höheres, nämlich eine „historische Notwendigkeit“ her:

Anstatt die historische Notwendigkeit der Umsiedlung der (meisten) Deutschen aus der Tschecheslowakei, inklusive der dazu nötigen Dokumente, zu akzeptieren, ließ verlautbaren, dass “[d]ie niemals aufgehobenen Benes-Dekrete […] ein «Schandfleck» in einem freiheitlichen und demokratischen Europa [seien].”

Mit dem Verweis auf die „historische Notwendigkeit“ kann man sich dann auch jede Begründung sparen, geht es doch um diese dabei gerade nicht mehr. Auf Seiten der „historischen Notwendigkeit“ zu stehen, heißt schließlich auf der richtigen – da siegreichen, da „historisch notwendigen – Seite zu stehen. Und wer sich für seine Parteinahmen eine solche Überbegründung zurechtbasteln will, der kommt eben auch auf einen solchen Unsinn, wie dass ‚die Geschichte‘ ein Subjekt sei, welches auch noch „Notwendigkeiten“ diktiert, statt dass sie von Menschen gemacht werden würde.

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